Radfahren mit der Bahn – geht doch!

Es war das Bar­Camp Düs­sel­dorf, bei dem Mal­te Krohn zusam­men mit Ingo Sau­er und Mar­co Bereth eine Ses­si­on über das Bahn­fah­ren anbot. Unter dem Titel „Die Bahn kann auch pünkt­lich sein“ gaben die drei hilf­rei­che Rat­schlä­ge für Gele­gen­heits­bahn­fah­rer.
Als jemand, der lei­der nicht da sein konn­te, als jemand, der nicht nur regel­mä­ßig mit der Bahn fährt, son­dern oft auch noch sein Fahr­rad mit­nimmt, möch­te ich deren zehn Punk­te ein­mal unter die Lupe neh­men und ergän­zen oder ändern, wo es mir nötig erscheint.

10 gute Tipps für das Bahnfahren – frei nach Malte Krohn

1. Bleib ruhig.

Egal was pas­siert: Bewah­re die Ruhe, auch wenn Du inner­lich auf­ge­bracht bist. Es hilft nie­man­dem, und Dir noch am wenigs­ten, wenn Du in einer Situa­ti­on, die so eigent­lich nicht geplant war, die ande­ren Mit­rei­sen­den ner­vös machst und das Bahn­per­so­nal zwingst, Dir auch noch see­li­schen Bei­stand zu leis­ten. Wenn etwas auf der Fahrt in die Hose geht, haben die Mitarbeiter_innen der Bahn (oder jedes ande­ren Bahn­un­ter­neh­mens) mehr als genug zu tun.

2. Nutze Apps.

Wis­sen ist Macht – und einer der kür­zes­ten Wege zur Macht ist die DB Navi­ga­tor-App der Deut­schen Bahn. Mit ihr weißt Du meis­tens recht­zei­tig, ob ein Zug Ver­spä­tung hat oder eine ande­re Stö­rung vor­liegt. Mit ihr weißt Du auch Bescheid, wenn gera­de mal wie­der kein Per­so­nal sei­ne Run­den im Zug dreht. Gera­de für Rei­sen mit dem Rad ist das nütz­lich, weil Du meis­tens etwas mehr Zeit zum Umstei­gen brauchst als ande­re Reisende.

Bist Du nur in einem Ver­kehrs­ver­bund unter­wegs, dann ist des­sen App meis­tens genau­er, weil even­tu­el­le Ände­run­gen (zum Bei­spiel wegen Bau­stel­len) zumeist schnel­ler ein­ge­pflegt werden.

3. Schau auf den Wagenstandsanzeiger.

Hast Du ein Fahr­rad dabei, gibt es nur weni­ge gute Plät­ze für Dich im Zug. Den Gedan­ken an eine Fahrt „mal eben von Köln nach Frank­furt“ kannst Du schon ver­ges­sen, bevor Du ihn zu Ende gedacht hast, denn mit dem Fahr­rad ist der ICE tabu für Dich. Hast Du Dich damit – und mit der Fahrt im IC durch das schö­ne Mit­tel­rhein­tal – abge­fun­den, ste­hen Dir aber im Prin­zip alle Züge offen.

Aller­dings bringt Dir das herz­lich wenig, wenn Du kei­ne Zeit für die Schön­heit die­ser Stre­cke hast, weil Du stän­dig damit beschäf­tigt bist, den ande­ren Rei­sen­den Dein Fahr­rad aus dem Weg zu hie­ven, weil Du in einen Abteil­wa­gen ein­ge­stie­gen bist.

Dar­um soll­test Du – wenn der Bahn­hof einen hat – einen Blick auf den Wagen­stands­an­zei­ger wer­fen. Er zeigt Dir an, wo im Zug sich das Fahr­rad­ab­teil befin­det. Für eine ers­te gro­be Ori­en­tie­rung reicht aber auch ein Blick auf fernbahn.de, wo es zumin­dest eine Über­sicht über die plan­mä­ßi­ge Wagen­rei­hung gibt. Dort erfährst Du aber nicht, wie sich die Wagen­rei­hung auf die Bahn­steig­ab­schnit­te über­set­zen lässt.
An man­chen Bahn­hö­fen fin­dest Du im Wagen­stands­an­zei­ger sogar eine Abbil­dung der Regio­nal­ex­press-Lini­en. Fährst Du aller­dings mit Regio­nal- oder S‑Bahnen, gibt es oft nur noch zwei hilf­rei­che Tipps.
Ers­tens: Fahr­rad- oder soge­nann­te Mehr­zweck­ab­tei­le (für Fahr­rä­der, Kin­der­wa­gen, Roll­stüh­le) befin­den sich oft am Anfang oder am Ende eines Zuges.
Zwei­tens: Fahr­rad­ab­tei­le sind da, wo von außen ein Fahr­rad-Pik­to­gramm auf den Zug gemalt wurde.

4. Starte nicht am Hauptbahnhof.

Mag es auch noch so schön sein in den Haupt­bahn­hof ein­zu­stei­gen, hat es durch­aus Vor­tei­le, wenn Du die Mög­lich­keit hast etwas eher ein­zu­stei­gen, weil der Zug woan­ders in Dei­ner Stadt star­tet. Dort ist es zumeist weni­ger hek­tisch beim Ein­stei­gen, weil der Zug oft eini­ge Minu­ten vor der Abfahrt bereit­ge­stellt wird, und mehr Platz hast Du in der Regel auch. Mit dem Fahr­rad bist Du theo­re­tisch sogar noch fle­xi­bler dabei als jemand, der mit den Öffis anreist – ande­rer­seits sind die­se Umwe­ge auch nicht zu unterschätzen.

5. Informiere dich über den Bahnhof.

Stell Dir vor, Du sitzt im Zug und weißt schon jetzt, dass Dein Umstieg zeit­lich knapp wird, weil Dein Zug Ver­spä­tung hat. Wenn Du jetzt erst am Bahn­hof her­aus­fin­den musst, wo der Auf­zug ist, mit dem Du Dein voll­be­pack­tes Rad vom Gleis in die Hal­le und von dort zum nächs­ten Gleis bewe­gen kannst, dann hast Du schon ver­lo­ren. Du hast eh kei­ne Zeit.
Wohl denen, die vor­her schon auf bahnhof.de über die ört­li­chen Gege­ben­hei­ten infor­miert haben. Es kann schon unge­mein beru­hi­gen, wenn aus der Infor­ma­ti­on „Ich muss von Gleis 4 auf Gleis 7“ die Erkennt­nis wird, dass das eigent­lich nur das gegen­über­lie­gen­de Gleis am glei­chen Bahn­steig ist.

6. Sprich mit den Zugbetreuer_innen.

Es gibt genü­gend Hor­ror­ge­schich­ten über Zugbetreuer_innen. Sie alle sind aber kein Grund, dass Du nichts mit ihnen spre­chen soll­test, wenn Du ein Anlie­gen hast. Sie wis­sen am ehes­ten um poten­zi­el­le Anschluss­zü­ge, wenn Dein Zug Ver­spä­tung hat. Sie kön­nen Dei­ne Fahr­kar­te für einen ande­ren Zug frei­ge­ben, wenn Du dei­nen Anschluss­zug wegen der Ver­spä­tung nicht mehr erreichst. Ihnen kannst Du bei einer Ver­spä­tung vor­mel­den, dass Du noch einen ande­ren Zug errei­chen möch­test – und je mehr Men­schen das tun, des­to bes­ser sind die Chan­cen, dass sie dafür sor­gen kön­nen, dass „Dein“ Zug auf Dich wartet.

Und wenn Du auf­grund defek­ter Auto­ma­ten oder was auch immer mal kein Ticket hast: Kei­ne Panik! Fixie­re Dein Fahr­rad und mach Dich dann auf die Suche nach dem Zug­per­so­nal. Schil­de­re Dei­nem Gegen­über ruhig die Situa­ti­on. Wenn Du Dich nicht gera­de im Nah­ver­kehr durch einen Nah­ver­kehrs­ver­bund bewegst, der den Ticket­ver­kauf im Zug nicht erlaubt hat, hast Du gute Chan­cen, den­noch an ein Ticket zu gelangen.

7. Lass Dich vom Bahndeutsch nicht verwirren.

Einer der tolls­ten Diens­te, den die Deut­sche Bahn anbie­tet, ist deren Twit­ter-Account @db_bahn. Werk­tags wischen 6 und 22 Uhr und am Wochen­en­de zwi­schen 10 und 22 Uhr steht dort ein gan­zes Team bereit, um Dei­ne Fra­gen zu beant­wor­ten. Sofern Dei­ne Fra­gen sich nicht auf Züge ande­rer Anbie­ter bezie­hen, kannst Du auch mit guten Ant­wor­ten rech­nen, denn zwi­schen den ver­schie­de­nen Bahn­un­ter­neh­men funk­tio­niert die Kom­mu­ni­ka­ti­on lei­der nur ein­ge­schränkt.
Gera­de auf Twit­ter, wo es auf jedes Zei­chen ankommt, ist es natür­lich hilf­reich, ein paar Abkür­zun­gen zu ken­nen. Anstatt jedes mal vom „Trieb­fahr­zeugsfüh­rer“ (also dem „Lok­füh­rer“) zu spre­chen, der gera­de vom fah­ren­den Zug gesprun­gen ist, reicht es das Kür­zel „Tf“ in den Raum zu wer­fen. Die Bahn weiß dann, wen Du meinst. Genau­so hat jeder Bahn­hof ein betriebs­in­ter­nes Kür­zel – das aber nicht mit gän­gi­gen Abkür­zun­gen oder Auto­kenn­zei­chen über­ein­stim­men muss. Suchst Du also nach einer Abkür­zung, um ein paar Zei­chen mehr für die Fra­ge zu haben, dann hilft ein Blick in die Zug- und Eisen­bahn­su­che.

8. Prüfe Angebote genau.

Willst Du Dein Fahr­rad bei einer Bahn­fahrt mit­neh­men, kannst Du nicht ein­fach auf dem Weg zum Bahn­hof Dein Han­dy­ti­cket buchen und ein­stei­gen. Das schei­tert schon dar­an, dass es Dir wohl kaum gelin­gen wird, ein Ticket wäh­rend der Fahr­rad­fahrt auf dem Smart­phone zu erste­hen. (Abge­se­hen davon ist es ver­dammt leicht­sin­nig, auf dem Fahr­rad am Smart­phone zu han­tie­ren.)
Im Gegen­satz zu den Gele­gen­heits­bahn­rei­sen­den, die ein­fach Start und Ziel ein­ge­ben und sich dann über die Prei­se bekla­gen, musst Du aber bei der Ver­bin­dungs­su­che noch ein paar Din­ge beach­ten. So schön eine Fahrt im ICE auch sein kann, mit dem Fahr­rad ist sie für Dich tabu, und auch in den IC darfst du nur, wenn du eine Reser­vie­rung für dein Fahr­rad hast, wel­che es wie­der­um eigent­lich nicht mehr am Tag der Rei­se gibt.

Wenn Du also auf bahn.de eine Ver­bin­dung suchst, bist du zwin­gend auf die erwei­ter­te Such­mas­ke ange­wie­sen, weil Du dort erst ein­stel­len kannst, dass Du doch bit­te nur nach Zugen suchen möch­test, in denen die Fahr­rad­mit­nah­me prin­zi­pi­ell erlaubt ist.

Pro­tipp: Wenn Du am Schal­ter einen Zug buchen willst, der von sei­nem Start­bahn­hof schon los­ge­fah­ren ist, kann es hilf­reich sein, wenn das Schal­ter­per­so­nal mal im Zug anruft und fragt, ob noch Fahr­rad­stell­plät­ze frei sind.

Die Rest­ti­cket­su­che bei LTUR hilft Dir mit einem Fahr­rad lei­der nicht son­der­lich wei­ter, da Du der­zeit nur über die Sei­te der Bahn erfah­ren kannst, ob es noch Fahr­rad­stell­plät­ze gibt – und die­se unab­hän­gig vom Ticket kannst Du momen­tan nur am Schal­ter buchen.

9. Schalte Dein Handy aus.

Han­d­y­ak­kus nei­gen bekann­ter­ma­ßen gera­de dann zu Strom­knapp­heit, wenn sie am meis­ten benö­tigt wer­den. Auch wenn zumin­dest in Fern­ver­kehrs­zü­gen ver­ein­zelt Steck­do­sen gesich­tet wur­den, soll­test Du am bes­ten nicht davon aus­ge­hen, dass sie in Dei­nem Zug gefun­den wur­den. Schal­te dein Han­dy in den Flug­zeug­mo­dus, dann ver­sucht es auch nicht mit aller­letz­tem Saft sich in das an der Stre­cke eh nicht vor­han­de­ne Netz ein­zu­wäh­len, und genie­ße die Gesprä­che der Mit­rei­sen­den. Dass Du Dich an ihnen betei­ligst, erwar­tet nie­mand von Dir. … Obwohl … „Sie rei­sen mit dem Fahr­rad? Das ist ja inte­res­ant.“
Über die tech­ni­schen Hin­ter­grün­de kann ich wie Mal­te Krohn nur auf den wirk­lich guten Arti­kel von Nils Neu­mann ver­wei­sen: Emp­fangs­pro­ble­me.

10. Sei Dir Deiner Rechte bewusst.

Vor Gericht und auf hoher See ist man, so sagt ein Sprich­wort, in Got­tes Hand. Ich wür­de die Bahn – sobald man erst ein­mal im Zug sitzt – unbe­dingt in die­ses Bild mit auf­neh­men wol­len. Das kann gut­ge­hen, das geht auch meis­tens gut, auch wenn Du nicht an einen Gott glaubst, aber wenn mal etwas schief läuft, bist Du den­noch nicht der Bahn hilf­los aus­ge­lie­fert. Du hast dein Smart­phone mit dem noch vol­len Akku, um dich schon ein­mal über Twit­ter und die Bahn-App zu infor­mie­ren. Du kannst mit dei­nem Vor­wis­sen das Zug­team anspre­chen. Du hast Not­ra­tio­nen für eine drei­wö­chi­ge Bahn-Odys­see in den Fahr­rad­ta­schen. Du wirst an Dei­nem Ziel ankom­men, definitiv.

So ärger­lich eine sol­che Situa­ti­on meis­tens ist, so hast Du doch Rech­te. Du hast Anspruch auf Erstat­tung, falls Du mit mehr als einer Stun­de Ver­spä­tung am Ziel­ort ankommt. Soll­test Du mit mehr als einer Stun­de Ver­spä­tung zwi­schen Mit­ter­nacht und fünf Uhr an Dei­nem Ziel ankom­men, darfst ein ande­res Ver­kehrs­mit­tel nut­zen und bekommst in der Regel die­se Kos­ten erstat­tet. In beson­ders har­ten Fäl­len darfst Du Dir sogar ein Hotel­zim­mer neh­men und auch die­se zusätz­li­chen Kos­ten von der Bahn zurück­for­dern. Die Details dazu gibt es bei der Bahn selbst auf einer Über­sichts­sei­te. Dort fin­dest Du auch das Fahr­gas­terech­te­for­mu­lar, mit dem Du Dei­ne Ansprü­che gel­tend machen kannst.

Für alles wei­te­re zitie­re ich jetzt Mal­te, weil er das schö­ner for­mu­liert hat als ich es je könn­te: „Für Streit­fäl­le gibt es die Schlich­tungs­stel­le für den öffent­li­chen Per­so­nen­ver­kehr. Die­se ist auch für alle Streit­fäl­le mit ande­ren Bahn­un­ter­neh­men zustän­dig. Die Inter­es­sen der Bahn­kun­den ver­tritt übri­gens der Ver­ein pro Bahn. Bei all­ge­mei­nen Pro­ble­men kann es sich durch­aus loh­nen, sich auch an die­se zu wenden.“

Und nun noch ein paar Bonus-Tipps für Radfahrer_innen

11. Kümmere Dich um eine Fahrradkarte.

Ein Fahr­rad ist kein Gepäck­stück. Fährst Du Inter­ci­ty, brauchst Du neben der Fahr­r­ad­re­ser­vie­rung eine Fahr­rad­kar­te. Ers­te­re pappst Du an dein Rad, wenn Du es in die für Fahr­rä­der vor­ge­se­he­nen Ein­rich­tun­gen im Zug hängst, letz­te­re musst Du wie Dei­ne per­sön­li­che Fahr­kar­te auf Ver­lan­gen vor­zei­gen. So weit, so klar.

Im Nah­ver­kehr ist das aber schon deut­lich weni­ger klar. Selbst­ver­ständ­lich brauchst Du für Dich eine Fahr­kar­te. In man­chen Bun­des­län­dern ist jedoch die Fahr­rad­mit­nah­me kos­ten­frei, in ande­ren erst ab 9 Uhr oder nur auf bestimm­ten Stre­cken oder gar nicht. Die ein­zi­ge zuver­läs­si­ge Quel­le, wann Du wo ein Fahr­rad mit­neh­men darfst, ist die Über­sichts­sei­te der Bahn.

Obacht: Man­che Ver­kehrs­ver­bün­de unter­sa­gen die Fahr­rad­mit­nah­me zu bestimm­ten Zei­ten. Wel­che das sind und wann das ist, erfährst Du lei­der nur, wenn Du selbst in Erfah­rung bringst, in wel­chen Ver­bün­den Du wann fährst und wie Du an die­se Infor­ma­ti­on gelangst. Aber auch hier ist die Sei­te der Bahn ein guter Start­punkt für Dei­ne Recherche.

12. Mach Platz!

Nichts ist ärger­li­cher als ein Mehr­zweck­ab­teil im Regio­nal­ex­press, das voll ist, weil da zwei Fahr­rä­der vol­ler Gepäck stehen.

Des­we­gen mon­tie­re ich als ers­tes, wenn ich im Zug bin, die Taschen vom Fahr­rad ab. Ohne die Taschen ist mein Fahr­rad viel schlan­ker und nimmt weni­ger Platz ein. Dann ket­te ich es irgend­wie an etwas fest, was nicht ver­rück­bar ist. Im Ide­al­fall gibt es Ösen an den Klapp­sit­zen, durch die Du einen Spann­gurt zie­hen kannst. So nett Fahr­rad­schlös­ser auch sind, für eine sta­bi­le Befes­ti­gung Dei­nes Fahr­rads sind Spann­gur­te die ers­te Wahl. Sie hel­fen auch dann noch, wenn dein Rad schon in der drit­ten Rei­he steht. Für die Taschen kannst Du Dir dann eine Ecke suchen, in der sie den wenigs­ten Platz weg­neh­men. Es kom­men ja noch mehr Fahrradreisende.

Habe ich gro­ßes Gepäck (also mehr als nur zwei halb­vol­le Fahr­rad­ta­schen), baue ich das schon am Bahn­steig ab. Das macht die Ran­gier­ar­beit gera­de in vol­len Zügen etwas ein­fa­cher. Nur beim Ein­stei­gen ist der Ner­ven­kit­zel dann etwas grö­ßer. Aber kei­ne Panik: Bis­her bin ich noch immer aus den Zügen gekom­men, auch wenn ich mehr­fach gehen muss­te, um alle Ein­zel­tei­le aus dem Zug zu schaffen.

13. Hetz Dich nicht!

Ich habe es gera­de schon ange­spro­chen: Mit gro­ßem Gepäck ist das Ein- und Aus­stei­gen immer für Ner­ven­kit­zel gut. Hat der Zug nicht einen etwas län­ge­ren Auf­ent­halt am Bahn­hof (also alles ab ech­ten, ver­füg­ba­ren drei Minu­ten), stellt sich immer die glei­che Fra­ge: Sieht das Zug­team, dass ich noch mit mei­nem Gepäck han­tie­re?
Ein wenig Ruhe kann Dir ein Gespräch mit einem Zug­be­treu­er oder einer Zug­be­treue­rin brin­gen. Sie sind dafür da, dass Du sie auf sol­che Sachen hinweist.

Was Du immer ein­pla­nen musst ist der Umstand, dass Du mit einem Fahr­rad in den sel­tens­ten Fäl­len so schnell bist wie ein Hun­dert­me­ter­läu­fer. Schon das Ein- und Aus­stei­gen dau­ert bis­wei­len län­ger, aber auch die Wege durch den Bahn­hof sind oft vol­ler Men­schen, die ein­fach nicht damit rech­nen, dass da plötz­lich jemand mit einem Fahr­rad kommt.
Je mehr Gepäck Du hast, des­to eher bie­tet sich auch die Nut­zung eines Auf­zugs an. Der hat aller­dings sel­ten Platz für mehr als ein Fahr­rad samt Fahrer_in und ist auch nie ein Aus­bund an Schnel­lig­keit, was gera­de an gro­ßen Bahn­hö­fen durch­aus zu Schlan­gen vor den Auf­zü­gen füh­ren kann. Rech­ne damit bei der Pla­nung dei­ner Rei­se und kal­ku­lie­re durch­aus mal zehn Minu­ten nur für die Logis­tik beim Umstei­gen ein.

Komm ein­fach nicht auf den letz­ten Drü­cker am Bahn­hof an. Dann hast Du viel­leicht noch Zeit, um auf eine geän­der­te Wagen­rei­hung zu reagie­ren, die für dich als Radfahrer_in meis­tens nur eines bedeu­tet: dass Du vom einen zum ande­ren Ende des Bahn­steigs lau­fen musst. Auch spon­ta­ne Gleis­än­de­run­gen sind weni­ger dra­ma­tisch, wenn Du weißt, wo der Auf­zug ist, und wohin Du gelan­gen musst.

Wenn Du jetzt noch ein paar gute Rat­schlä­ge oder Ver­bes­se­run­gen hast: Immer her damit! Die Kom­men­ta­re ste­hen Dir offen.

Foto: Richard Masoner / Cycle­li­cious – CC-BY-SA – flickr.com

4 Kommentare zu „Radfahren mit der Bahn – geht doch!

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