#bakingforhope – mein Rückblick auf die #IceBucketChallenge

Rund ein Jahr ist es inzwi­schen her, dass die Ice Bucket Chall­enge die Run­de mach­te. Irgend­wann nicht all­zu lang danach wur­de auch ich nomi­niert, mir einen Kübel mit Eis­was­ser über den Kopf zu gie­ßen. Ziem­lich genau vor 11 Mona­ten stell­te ich mich auf mei­ne Wei­se der Her­aus­for­de­rung – und putz­te den Flur. Anstatt mir mein Müt­chen zu küh­len, buk ich in den fol­gen­den Mona­ten den einen oder ande­ren Bie­nen­stich, absur­der­wei­se immer nach einem ande­ren Rezept, teil­wei­se vegan, teil­wei­se nicht, immer aber sehr lecker. Damit tin­gel­te ich dann von Cri­ti­cal Mass zu Cri­ti­cal Mass, nach Köln und Düs­sel­dorf, aber auch die Wup­per­ta­ler CM bekam ihren Bie­nen­stich ab, bis ich nur noch „der mit dem Bie­nen­stich“ war. Und wie war es? 

Am Anfang war es selt­sam. Zum einen ist das Backen von Bie­nen­stich eine doch recht gro­ße Saue­rei. Zum ande­ren bin nie­mand, der mal eben so ganz ein­fach den ers­ten Schritt auf ande­re Men­schen zugeht. Als Wahl­kämp­fer bin ich denk­bar unge­eig­net für den Ein­satz an Stän­den in der Innen­stadt, was aber nichts dar­an änder­te, dass in Köln nun mal nicht die Men­schen wie von einem Magne­ten gezo­gen auf mich und das Blech mit dem Bie­nen­stich zu kamen. Ich muss­te mich selbst an die Leu­te her­an­wan­zen und wider Erwar­ten klapp­te das doch recht gut. Es klapp­te sogar so gut, dass ich am Ende der Cri­ti­cal Mass kei­nen Bie­nen­stich mehr auf dem Blech, aber dafür 21,23 € in der Sam­mel­büch­se hat­te. Dar­aus mach­te ich dann wie ange­kün­digt 30 Euro. Den Heim­weg bewäl­tig­te ich spon­tan auf dem Rad statt in der Bahn und lern­te dadurch den Tal­rad­ler ken­nen. Bes­ser konn­te es am Anfang gar nicht laufen.

Einen Monat spä­ter ging es nach Düs­sel­dorf zur Cri­ti­cal Mass, wo wie­der ein Blech Bie­nen­stich die Run­de mach­te. Auch hier gab es ein paar inter­es­san­te Gesprä­che und ein wenig Geld (14,97 €) für die Erfor­schung und Hei­lung von ALS und die Bera­tung und Auf­klä­rung über ALS und HIV und AIDS. Zurück nach Wup­per­tal fuhr ich mit Juli­an und Oli­ver quer durch die Pam­pa. Ob ich den Weg jetzt noch wie­der fän­de? Ich weiß es nicht, aber schön war es.

Der Okto­ber brach­te mei­ne ers­te Teil­nah­me an der Cri­ti­cal Mass Wup­per­tal und somit auch die ers­te Teil­nah­me an einer Cri­ti­cal Mass in der Stadt, in der ich gera­de leb­te. Abge­se­hen davon traf ich dort zum ers­ten Mal Mar­cel und die Wup­per­ta­ler Rad­le­rin­nen und Rad­ler zeig­ten sich von ihrer bes­ten, weil spen­da­bels­ten Sei­te: 30,10 €. Dazu hat­te ich zum ers­ten Mal vega­nen Bie­nen­stich geba­cken, der auch mei­nen hohen Ansprü­chen genügte.

Nach­dem ich im Novem­ber aus­set­zen muss­te, gab es im Dezem­ber dann etwas ande­res als Bie­nen­stich, immer­hin begab es sich zu der Zeit, da ein Geburt vom Kai­ser Augus­tus aus­ging, dass alle Welt mit Plätz­chen gemäs­tet wer­de. Oder so. Plätz­chen waren also das Gebot der Stun­de und es war ein gutes Gebot, mit dem die Wup­per­ta­ler CM alle mei­ne Erwar­tun­gen über­traf: 34,83 €. Wow!

Zahltag

Am Ende stan­den somit 130 Euro für einen guten Zweck. 65 Euro über­wies ich wie ver­spro­chen an die Deut­sche Gesell­schaft für Mus­kel­kran­ke unter der Auf­la­ge, dass sie nicht in die mit Tier­ver­su­chen durch­ge­führ­te For­schung inves­tiert wer­den, die ande­ren 65 Euro gin­gen an die Deut­sche AIDS-Hil­fe.

Für die Sum­me möch­te ich mich bei allen bedan­ken, die dar­an mit­ge­wirkt haben, indem sie mich um Bie­nen­stich und Plätz­chen erleich­tert haben, denn genau genom­men habe ich mich ja nicht an die Vor­ga­ben gehal­ten, die da lau­te­ten: ent­we­der Eis­was­ser oder 100 Euro, weil die Sum­me über mei­nen Mög­lich­kei­ten lag. Abge­se­hen davon woll­te ich aber auch mehr bewir­ken, und mei­ne Erfah­rung lehr­te mich, dass es so genau rich­tig war. Ich woll­te län­ger über das The­ma ALS spre­chen, und schon im Okto­ber fand ich die ers­ten Leu­te, die schon gar nicht mehr wuss­ten, was ALS ist – oder nie mit­be­kom­men hat­ten, wor­um es bei der Ice Bucket Chall­enge eigent­lich ging. So konn­te ich die The­ma­tik zumin­dest bis zum Jah­res­en­de wachhalten.

Dass ich #Bak­ing­ForHo­pe zeit­lich begrenz­te, hat­te sei­ne Vor- und sei­ne Nach­tei­le. Einer­seits gab es mir einen Fix­punkt als Ziel, der mei­ne Moti­va­ti­on hoch hielt, ande­rer­seits ist es natür­lich nicht damit getan, dass ich ein­mal für ein gutes Vier­tel­jahr auf eige­ne Faust ein wenig Geld sam­mel­te, um es ande­ren zu ver­ma­chen. Dass ich zudem Kuchen als Köder hat­te, mach­te es mir wahr­schein­lich leich­ter als denen, die für das glei­che Ziel tag­ein und tag­aus in den Fuß­gän­ger­zo­nen ste­hen, an die zudem sicher­lich höhe­re Ansprü­che gestellt wer­den, was die Fach­kennt­nis betrifft. Ich zie­he mei­nen Hut vor allen, die tag­täg­li­che im Streit gegen die Igno­ranz und fal­sche Prio­ri­tä­ten zu Fel­de ziehen. 

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