I am Wuppertal

Manch­mal kommt das Glück ganz unver­hofft. Anders kann ich mir jeden­falls nicht erklä­ren, war­um mich Kai Ende letz­ten Jah­res frag­te, ob ich nicht bei @WeareWuppertal mit­ma­chen wol­le. Was das ist? Einer die­ser vie­len mehr oder min­der klei­nen Twit­ter-Accounts, die über einen bestimm­ten Zeit­raum von immer ande­ren Per­so­nen kura­tiert – also betreut bzw. bedient – wird, um so ein­fach vie­le ver­schie­de­ne Facet­ten abzu­bil­den. Einer der größ­ten die­ser Accounts war @sweden, der vom Svens­ka insti­tu­tet und Visit­S­we­den ins Leben geru­fen wur­de, und über meh­re­re Jah­re hin­weg jede Woche von einer ande­ren Per­son bespielt wurde.

Jetzt habe also ich das Ver­gnü­gen, euch zunächst mal ab dem 16. Febru­ar für eine Woche einen Ein­blick in mei­nen Wup­per­ta­ler All­tag zu geben. Was das bedeu­tet? Wir wer­den es sehen. Zunächst aber will euch anhand der Fra­gen, die Kai allen Kura­tie­ren­den stellt, ein wenig über mich erzählen.

Wer bist du? Was machst Du? Wo trifft man Dich?
Ich bin Hen­dryk und der­zeit 32 Jah­re alt. Gelernt habe ich Medi­en­ge­stal­ter digital/print, auch wenn mein der­zei­ti­ger Schwer­punkt nur print ist. Momen­tan mache ich Ver­pa­ckun­gen, die wahr­schein­lich ganz Euro­pa schon ein­mal gese­hen hat. Wenn ich das nicht mache, bin ich ent­we­der in der Bahn, auf dem Rad oder irgend­wo im Luisenviertel.

Bist Du ein­ge­bo­ren oder zuge­zo­gen?
Zuge­zo­gen – aber nach Zei­ten, in denen ich gefühlt alle andert­halb Jah­re umge­zo­gen bin, woh­ne ich seit nun­mehr fast sechs Jah­ren in Wuppertal.

Wenn ein­ge­bo­ren: Aus wel­chem Stadt­teil? Wenn zuge­zo­gen: War­um?
Ich könn­te sagen, es war der Lie­be wegen, aber so ganz rich­tig ist das nicht, war es doch das Ende einer Bezie­hung und nicht der Beginn, der mich nach Wup­per­tal ver­schla­gen hat. Ich war in Düs­sel­dorf und muss­te mich ent­schei­den: Will ich zurück nach Her­ne und zur Uni pen­deln, oder will ich nach Wup­per­tal und zur Arbeit in Her­ne pen­deln? Als gebür­ti­ger Her­ner mit chro­ni­schem Fern­weh fiel mir die Wahl nicht schwer: Wup­per­tal soll­te es sein.

Was magst Du am Wup­per­tal?
Wup­per­tal hat sei­ne ganz eige­ne Optik. Wup­per­tal ist nicht ein­fach schön, aber auch nicht häss­lich; es hat mehr so einen Shab­by Chic, aber in Hoch­glanz. Es ist eine Stadt der Kon­tras­te – sei es nun zwi­schen Elber­feld und Bar­men oder dem Bril­ler Vier­tel und der Uni, und das mag ich. Nicht zuletzt ist es eine Stadt, in der ich spü­re, dass die Zivil­ge­sell­schaft lebt und sich enga­giert. Wup­per­tal ist zwar nicht reich, aber hier wer­den die Ärmel hoch­ge­krem­pelt und es wird angepackt.

Mit wel­chem Twit­ter­ac­count twit­terst du? Seit wann? Was?
Man fin­det mich unter @pillenknick, und das schon seit Ende 2008. Meis­tens kom­men­tie­re ich mehr oder min­der bis­sig mei­nen All­tag, aber das hin­dert mich nicht dar­an, ab und an auch poli­tisch zu wer­den oder mei­nen rund 1.000 Fol­lo­werïn­nen den Hori­zont zu wei­ten, indem ich mar­gi­na­li­sier­te Stim­men ret­weete (also die Stim­men von allen, die nicht pri­vi­le­giert sind, weil sie männ­lich wären und bei der Geburt als männ­lich iden­ti­fi­ziert wur­den, weil sie weiß wären, weil sie nicht-behin­dert wären, weil sie neu­ro­ty­pisch wären, weil sie nicht arm wären etc.).
Dar­über hin­aus ste­cke ich auch noch hin­ter @nrwverkehr_.

Bloggst Du oder hast Du eine Web­sei­te?
Ja und ja, wobei ich nach Jah­ren, in denen mein Blog eine rei­ne Fund­gru­be war, mal ein wenig aus­ge­mis­tet habe und mich jetzt auf zwei­ein­halb Blogs ver­tei­le. Hier (auf reiseknick.de) gibt es mich und mei­ne Rei­sen, auf dogmapillenknick.de lebt mein Alter Ego und schreibt und foto­gra­fiert und auf hendrykschäfer.de fin­det sich alles, was woan­ders nicht hin­ein passt – wie zum Bei­spiel Kuchenrezepte.

Wo bist Du am liebs­ten im Tal?
Uff. Schwie­ri­ge Fra­ge. … Ich glau­be, ich ent­schei­de mich für mein Sofa im Lui­sen­vier­tel. Da bin ich mit­ten­drin und hab doch mei­ne Ruhe, wenn ich sie brauche.

Was hast Du in Dei­ner Wup­per-Woche vor? Wo liegt Dein Fokus? Hast Du „High­lights“ ein­ge­plant?
Es ist eine Woche wie jede ande­re, also führt nix am Arbei­ten vor­bei. Abge­se­hen davon will ich mich aber mal ein biss­chen mehr drau­ßen her­um­trei­ben als sonst – und am Ende gibt es Ber­li­ner. Kar­ne­val ist zwar nicht mei­ne Welt, aber über die Ber­li­ner haben sich am Rosen­mon­tag noch alle gefreut, mit denen ich auf der Arbeit die Stel­lung gehal­ten habe.

Dei­ne 5 Top-Tipps für Wup­per­tal?
1. Das Lui­sen­vier­tel, allen vor­an der Craft Beer Kiosk, die Buch­hand­lung Bae­de­ker und der Lau­ren­ti­us­platz an einem lau­schi­gen Som­mer­abend.
2. Der Mir­ker Bahn­hof und gene­rell die gan­ze Nord­bahn­tras­se.
3. Das Gel­pe­tal.
4. Die Wup­per­ta­ler Büh­nen – ob jetzt Sin­fo­nie­or­ches­ter, Schau­spiel oder Oper, sie haben alle was zu bie­ten, und dank Büh­nen­flat­rate sind sie für Stu­die­ren­de samt einer Begleit­per­son sogar kos­ten­frei.
5. Die Schwimm­oper. Auf die Gefahr hin, mir selbst die Bahn zu neh­men: Ab einer Stun­de vor Kas­sen­schluss lässt sich hier in einem schö­nen Schwimm­bad güns­tig schwimmen.

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Ich bin Hendryk. Wenn ich nicht gerade schöne Verpackungen mache oder Kaffee trinke, bin ich unterwegs – in Bussen, Zügen oder auf zwei Rädern. Abgesehen davon liebe ich es zu diskutieren und Filme im Originalton zu sehen.

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