Was schreibt man über einen Tag, von dem es nicht viel zu erzählen gibt? Nichts? Nein. Wir sind ja schließlich im Internet. Deshalb noch ein kleiner Rückgriff auf gestern: Ganz so toll wie erhofft war die Nacht dann doch nicht, erwies sich die Bank nämlich als ein bisschen zu schmal. Da wurde ich dann mehr als nur einmal wach und konnte mich nur mit Müh’ und Not vor dem einen oder anderen Absturz bewahren. An Flora und Fauna lag es also diesmal nicht, dass meine camping-typische Verwahrlosung im Plan lag.
Unterwegs
Was nicht im Plan lag, war meine Route, denn Ortsnamen gibt’s …. Aber wer „Neukirchen-Vluyn“ sagt, sollte zu „Nirm“ besser schweigen – und dass Nirm an der Wurm liegt, macht die Sache nicht besser. Dabei wäre ich fast nicht dort gelandet. Der Weg war das übliche Zickzack einer Person, die nur einen groben Plan im Kopf hatte und sich sonst wohl überwiegend von der Sonne leiten ließ. Was im freien Feld vielleicht funktionieren mochte, scheiterte im Land der Straßen und Autobahnen. Erst ging es um Kempen herum, dann doch ein Stückchen hinein. Erst ging es in Richtung Süchteln, dann doch nach Grefrath. Dass ich den Weg durch Lobberich und Brüggen fand, war wohl eher ein glücklicher Zufall als das Ergebnis von Navigationskünsten. Den Weg zum Prüfcenter Wegberg-Wildenrath hätte ich sicherlich deutlich kürzer haben können. Nur so viel: im Vorbeifahren sieht man dort nicht viel. Der seine Testrunden drehende RRX war aber dennoch eine schöne Überraschung. Dort angekommen, dachte ich aber auch noch, ich könnte mein Lager am Adolfosee bei Ratheim aufschlagen. Welch’ Irrtum!

Statt eines Lagerplatzes fand ich dort nur ausdauernden Nieselregen, der nur stärker werden wollte. Ich sah mich schon unter einer Autobahnbrücke in der Nähe nächtigen, entschied mich dann aber doch für eine nahegelegene Schutzhütte. Leider erwies sich die als nicht sonderlich geeignet für ein Nachtlager, weswegen ich dann doch weiterfuhr. Nur zwei Orte später fand ich dann einen Wegweiser nach Linnich, was ich ursprünglich mal als Tagesziel angepeilt hatte. Auch wenn ich nicht dort ankommen sollte, war das doch ein kleiner Lichtblick kurz vor Ende eines typisch unergiebigen dritten Tourtages, denn Nirm sollte mir nach 109 Kilometern doch reichen. Vor mir lag die Wurm, die zumindest für eine kalte Katzenwäsche reichte, hinter mir lag Nirm und ich lag unter dem Dach einer Hütte, die bei weitem nicht die Erwartungen erfüllte, ich die mir von ihrer Vier-Sterne-Bewertung auf Google erhofft hatte – aber ich war ja nicht im Wellness-Urlaub.
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