So ziellos meine Reise im Prinzip geplant war, so sehr hatte ich mir doch eine Übernachtungsstätte im Voraus ausgeguckt. Der 15. Juni sollte mich zu ihr führen, auch wenn der Weg bisweilen abenteuerlich war.
Unterwegs
Am Ende dieses Tages sollte kaum mehr auf dem Tacho stehen als am Vortag. Diesmal lag es aber nicht an einer ausgiebigen Runde durch ein Schwimmbad. Diesmal war das Wetter schuld. Dabei fing es gar nicht so schlecht an, denn es war trocken. Lediglich die Farbe und der Wasserstand der Kyll, der ich mich hinter Bitburg angeschlossen hatte, verrieten etwas von den Regenmassen der vergangenen Tage. Es war wohl doch gut nass gewesen.
Bis Philippsheim folgte der Radweg der Kyll und der parallel verlaufenden Bahnstrecke, danach bohrte die Bahn sich durch die Berghänge, während Fluss und Radweg sich durch das Tal gruben. Bei Speicher war dann aber Schluss. Der Weg war gesperrt wegen eines Hangrutsches, eine Umleitung nicht in Sicht.
Ich warf einen Blick auf die Karte und entschied mich kurzerhand gegen die Anstiege nach Dahlem oder Preist und für das andere Ufer, was rückblickend nicht unbedingt die schlaueste Entscheidung war. No pun intended. Der Weg führte durch den Wald. Rechts von mir ging es steil hinauf, links von mir steil hinab. Der morastige Grund ließ mich kaum vorankommen und Bäume lagen abgerutscht am Wegesrand. Dieser Hang hätte genauso gut abrutschen können, tat es zu meinem Glück aber in diesem Moment nicht, sodass ich es am Ende irgendwie doch nach Auw an der Kyll schaffte, wo der Kylltal-Radweg wieder befahrbar war. In Kordel, dem nächstgrößeren Ort, legte ich im strahlenden Sonnenschein – endlich! – eine Mittagspause mit Pizza ein.
Hinter Kordel kam nicht mehr viel: noch ein bisschen Kyll, dann bog ich rechts ab zur Burg Ramstein, von der ich einen schönen Blick ins Tal hatte. Nach ein paar Fotos bog ich auf den Eifelsteig ein und merkte schnell, dass dies ein Wanderweg war, denn für Treppen und verblockte Wegstücke fehlte mir dann doch die nötige Fahrtechnik. Doch das juckte mich nicht, denn zur Klausenhöhle war es nicht mehr weit. Hier hatten Jannik und Thomas von Trekkinglife auf ihrer Erwanderung des Eifelsteigs übernachtet und nun sollte auch ich mich in das nicht vorhandene Gästebuch dieser ehemaligen Eremitenhöhle eintragen können.
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