Gehäusetragende Schnecke mit ausgestreckten Fühlern auf dem Asphalt

Höhlenmensch für eine Nacht – #reiseknick2018, Tag 7

So ziel­los mei­ne Rei­se im Prin­zip geplant war, so sehr hat­te ich mir doch eine Über­nach­tungs­stät­te im Vor­aus aus­ge­guckt. Der 15. Juni soll­te mich zu ihr füh­ren, auch wenn der Weg bis­wei­len aben­teu­er­lich war.

Unterwegs

Am Ende die­ses Tages soll­te kaum mehr auf dem Tacho ste­hen als am Vor­tag. Dies­mal lag es aber nicht an einer aus­gie­bi­gen Run­de durch ein Schwimm­bad. Dies­mal war das Wet­ter schuld. Dabei fing es gar nicht so schlecht an, denn es war tro­cken. Ledig­lich die Far­be und der Was­ser­stand der Kyll, der ich mich hin­ter Bit­burg ange­schlos­sen hat­te, ver­rie­ten etwas von den Regen­mas­sen der ver­gan­ge­nen Tage. Es war wohl doch gut nass gewesen.

Kleiner Wasserfall in Hüttingen bei Kyll. Die Belichtungszeit ist so kurz, dass man sehen kann, wie das Wasser auffasert und die Anhöhe hinab fällt.

Bis Phil­ipps­heim folg­te der Rad­weg der Kyll und der par­al­lel ver­lau­fen­den Bahn­stre­cke, danach bohr­te die Bahn sich durch die Berg­hän­ge, wäh­rend Fluss und Rad­weg sich durch das Tal gru­ben. Bei Spei­cher war dann aber Schluss. Der Weg war gesperrt wegen eines Hang­rut­sches, eine Umlei­tung nicht in Sicht. 

Ada, mein blauer Cubebot, steht auf dem Fahrradsattel und kratzt sich am Kopf. Im HIntergrund ist die Sperrung des Radwegs zu sehen. Die Ausschilderung einer Umleitung ist nicht zu sehen.

Ich warf einen Blick auf die Kar­te und ent­schied mich kur­zer­hand gegen die Anstie­ge nach Dah­lem oder Preist und für das ande­re Ufer, was rück­bli­ckend nicht unbe­dingt die schlau­es­te Ent­schei­dung war. No pun inten­ded. Der Weg führ­te durch den Wald. Rechts von mir ging es steil hin­auf, links von mir steil hin­ab. Der moras­ti­ge Grund ließ mich kaum vor­an­kom­men und Bäu­me lagen abge­rutscht am Weges­rand. Die­ser Hang hät­te genau­so gut abrut­schen kön­nen, tat es zu mei­nem Glück aber in die­sem Moment nicht, sodass ich es am Ende irgend­wie doch nach Auw an der Kyll schaff­te, wo der Kyll­tal-Rad­weg wie­der befahr­bar war. In Kor­del, dem nächst­grö­ße­ren Ort, leg­te ich im strah­len­den Son­nen­schein – end­lich! – eine Mit­tags­pau­se mit Piz­za ein.

Blick von der Burg Ramstein ins Kylltal. Auf den Gleisen fährt eine rote Regionalbahn zwischen grünen Wiesen und Bäumen. An den Gleisen steht ein einzelnes steistöckiges Haus.

Hin­ter Kor­del kam nicht mehr viel: noch ein biss­chen Kyll, dann bog ich rechts ab zur Burg Ram­stein, von der ich einen schö­nen Blick ins Tal hat­te. Nach ein paar Fotos bog ich auf den Eifel­steig ein und merk­te schnell, dass dies ein Wan­der­weg war, denn für Trep­pen und ver­block­te Weg­stü­cke fehl­te mir dann doch die nöti­ge Fahr­tech­nik. Doch das juck­te mich nicht, denn zur Klau­sen­höh­le war es nicht mehr weit. Hier hat­ten Jan­nik und Tho­mas von Trek­king­li­fe auf ihrer Erwan­de­rung des Eifel­steigs über­nach­tet und nun soll­te auch ich mich in das nicht vor­han­de­ne Gäs­te­buch die­ser ehe­ma­li­gen Ere­mi­ten­höh­le ein­tra­gen können.

Ausblick aus dem Schlafsack hin zum „Fenster“ der Klausenhöhle. Eine zusammengeklappte Ada liegt auf meinem grünen Schlafsack.

Die Strecke

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