Pläne zu machen dient in der Regel lediglich der Erheiterung Unbeteiligter. Es ist immer wieder schön, wenn man darin bestätigt wird.
Unterwegs
Schon durch den ganzen zusätzlichen Aufwand, den ein abzubauendes Zelt so mit sich bringt, aber auch durch den zusätzlichen inhärenten Luxus, den ein Campingplatz so mit sich bringt (ich will da nur die fest installierten Sanitäranlagen nennen), ging es an diesem Tag ein wenig später los als sonst, doch das tat dem Bliesgau keinen Abbruch. Schön war es dort auch zur Mittagszeit. Nur Homburg, was ich ein wenig später erreichte, wollte diesmal nicht mit seinem Charme glänzen. Hätte ich gewusst, womit mich Kaiserslautern später begrüßen sollte, hätte ich es mehr genossen.
So aber fuhr ich auf ziemlich direktem Weg nach Homburg hinein – und auch wieder heraus, durch den Jägersburger Wald an Waldmohr vorbei in die Pfalz. Das Miesau Army Depot umfahrend kam ich über Hütschenhausen nach Ramstein, von wo ich mehr oder weniger dem Barbarossa-Radweg folgte. Ab Kaiserslautern – genauer: der Galappmühle – war das aber kein Spaß mehr. Nichts gegen Waldwege und Wege im Wald, aber das war mehr Schotter als alles andere. Den Gedanken voran zu kommen, konnte ich vergessen. Rund um Eselsfürth war an mehr als Schrittgeschwindigkeit nicht zu denken.

Ohne Ortskenntnis wäre ich wohl weiter dem Barbarossa-Radweg gefolgt und bei Enkenbach auf den Alsenz-Radweg in Richtung Norden abgebogen. So wechselte ich aber auf die B 48 und ließ auf gut asphaltierten Wegen Mehlingen und Sembach links (bzw. rechts) liegen, denn ich wollte nur noch nach Winnweiler, zur Kreuzkapelle. Dort, so hatte ich es angedacht, wollte ich hoch über dem Ort mein Lager aufschlagen. Doch wie das mit Plänen so ist: Es kam alles anders. In Winnweiler fuhr ich nur kurz zum Edeka, um mich für das Abendessen mit einem Radler von der lokalen Bischoff-Brauerei einzudecken. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er nach 20 Uhr, denn so spät war es inzwischen, überhaupt noch geöffnet hätte. Schon auf dem Weg über den Parkplatz sah ich aber einen sehr vertrauten Rücken. Ich musste mich gar nicht groß umschauen, um auch das dazu gehörende Auto zu entdecken.
So kam es dann, dass aus der Nacht hinter der Kirche eine Nacht bei der Tante wurde – und ein Radler gab es auch keins.
Die Strecke
Die gesamte Tour als Collection gibt es hier am Stück.
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