Ein völlig verblichenes Straßenschild am Straßenrand weist auf ein Autokino hin. Dahinter steht ein ähnlich verblichenes Halteverbotsschild. Im Hintergrund steht das Getreide reif im Feld.

Unverhofft kommt oft – #reiseknick2018, Tag 10

Plä­ne zu machen dient in der Regel ledig­lich der Erhei­te­rung Unbe­tei­lig­ter. Es ist immer wie­der schön, wenn man dar­in bestä­tigt wird. 

Unterwegs

Schon durch den gan­zen zusätz­li­chen Auf­wand, den ein abzu­bau­en­des Zelt so mit sich bringt, aber auch durch den zusätz­li­chen inhä­ren­ten Luxus, den ein Cam­ping­platz so mit sich bringt (ich will da nur die fest instal­lier­ten Sani­tär­an­la­gen nen­nen), ging es an die­sem Tag ein wenig spä­ter los als sonst, doch das tat dem Blies­gau kei­nen Abbruch. Schön war es dort auch zur Mit­tags­zeit. Nur Hom­burg, was ich ein wenig spä­ter erreich­te, woll­te dies­mal nicht mit sei­nem Charme glän­zen. Hät­te ich gewusst, womit mich Kai­sers­lau­tern spä­ter begrü­ßen soll­te, hät­te ich es mehr genossen.

So aber fuhr ich auf ziem­lich direk­tem Weg nach Hom­burg hin­ein – und auch wie­der her­aus, durch den Jägers­bur­ger Wald an Wald­mohr vor­bei in die Pfalz. Das Mies­au Army Depot umfah­rend kam ich über Hüt­schen­hau­sen nach Ram­stein, von wo ich mehr oder weni­ger dem Bar­ba­ros­sa-Rad­weg folg­te. Ab Kai­sers­lau­tern – genau­er: der Galapp­müh­le – war das aber kein Spaß mehr. Nichts gegen Wald­we­ge und Wege im Wald, aber das war mehr Schot­ter als alles ande­re. Den Gedan­ken vor­an zu kom­men, konn­te ich ver­ges­sen. Rund um Esels­fürth war an mehr als Schritt­ge­schwin­dig­keit nicht zu denken.

Vierbeiniger Wasserturm aus den 50er-Jahren in einem nicht nicht ganz reifen Getreidefeld. Die beige verputzten Beine haben einen rechteckigen Grundriss, dessen schmale Seiten nach innen bzw. außen zeigen. Auf den Beinen thront ein dosenförmiger, rötlich verputzter Wasserbehälter, der von einem beige verputzten breiten Ring umschlossen wird.

Ohne Orts­kennt­nis wäre ich wohl wei­ter dem Bar­ba­ros­sa-Rad­weg gefolgt und bei Enken­bach auf den Alsenz-Rad­weg in Rich­tung Nor­den abge­bo­gen. So wech­sel­te ich aber auf die B 48 und ließ auf gut asphal­tier­ten Wegen Meh­lin­gen und Sem­bach links (bzw. rechts) lie­gen, denn ich woll­te nur noch nach Winn­wei­ler, zur Kreuz­ka­pel­le. Dort, so hat­te ich es ange­dacht, woll­te ich hoch über dem Ort mein Lager auf­schla­gen. Doch wie das mit Plä­nen so ist: Es kam alles anders. In Winn­wei­ler fuhr ich nur kurz zum Ede­ka, um mich für das Abend­essen mit einem Rad­ler von der loka­len Bisch­off-Braue­rei ein­zu­de­cken. Ich war mir nicht ein­mal sicher, ob er nach 20 Uhr, denn so spät war es inzwi­schen, über­haupt noch geöff­net hät­te. Schon auf dem Weg über den Park­platz sah ich aber einen sehr ver­trau­ten Rücken. Ich muss­te mich gar nicht groß umschau­en, um auch das dazu gehö­ren­de Auto zu entdecken.

So kam es dann, dass aus der Nacht hin­ter der Kir­che eine Nacht bei der Tan­te wur­de – und ein Rad­ler gab es auch keins.

Die Strecke

Die gesam­te Tour als Coll­ec­tion gibt es hier am Stück.

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