Schon wieder ist ein Jahr um. Auch wenn es viele andere, und vielleicht auch bessere Momente gäbe um innezuhalten, will ich doch dieses Altjahrsabend nutzen, um auf das abgelaufene Jahr zurückzublicken, ehe ich mich in das neue Jahr stürzen werde.
Wie 2025 wird, kann ich nicht sagen. Wie der Jahresrückblick wird, weiß ich aber recht gut … (… sagte er, bevor er tatsächlich schrieb, was ihr nun lesen könnt). Ich habe also den Rückblick von 2023 (siehe auch: 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012) wieder aus der Garage geholt, ihn gereinigt und gefettet und die alten Antworten durch neue ersetzt. In diesem Sinne: Abfahrt!
Mehr Kohle oder weniger? Es kommt mehr rein … aber es geht auch mehr raus.
Mehr ausgegeben oder weniger? … aber es geht auch mehr raus.
Mehr bewegt oder weniger? Kommt auf das Verkehrsmittel an.
Der schönste Moment? Eine bestandene Begleithundeprüfung (und ich war nicht das Herrchen an der Leine).
Das eindrücklichste berufliche Erlebnis? Meine Monate als Mädel vom Lektorat (und sie sind noch nicht vorbei …).
Der hirnrissigste Plan? Mit einem AfD-Mitglied diskutieren zu wollen. Aber was will man auch erwarten von jemanden, der erst nach den ganzen Enthüllungen dieser Partei beigetreten ist?
Die gefährlichste Unternehmung? Ein Umzug, bei dem fast nichts gepackt war. Da mache ich nicht noch einmal mit. Hausstauballergie meets Katzenhaarallergie.
Der beste Sex? Jo.
Die teuerste Anschaffung? Ein Fahrrad. Mehr dazu im nächsten Jahr. Ich hab es doch erst seit zehn Tagen.
Das leckerste Essen? Mal wieder im Brouwerslokaal. Vielleicht ist es auch deshalb so gut, weil es nur einmal im Jahr ist.
Das beeindruckendste Buch? „Bullet Train“ von Kotaro Isaka. Der Klappentext nennt es „A high-octane thriller“, ich sehe darin mehr eine Farce, but alas. Das Buch macht auch Spaß, wenn man es ernstnimmt, aber das muss man nicht. Wenn man bedenkt, dass ich es mir ursprünglich nur gekauft habe, weil auf der ersten Seite eine Perlenkette mit Halten des Tōhoku-Shinkansen abgebildet ist, und ebenjener in Omiya hält, wozu es bei Jet Lag: The Game ein wenig Verwirrung gab, dann hatte ich wohl ein glückliches Händchen. Die Verfilmung mit Brad Pitt kann man sich übrigens auch mal anschauen. Sie bricht mit so einigen Erwartungen.
Der ergreifendste Film? Es war ein sehr filmarmes Jahr, insofern hatte ich neben „Everything Everywhere All At Once“ nicht wirklich viel Auswahl.
Die beste Musik? Muss ich mich entscheiden zwischen Rose Betts’ „Driving Myself Home“ und den Musical-Nummern von William Finn, die dann doch keinen Platz in seinen Musicals fanden? Ich denke nicht. Also halte ich mich an Didier Le Blancs „Les mariniers adorent un beau jour“. Well. I’m just a sucker for French Renaissance Music.
Das schönste Konzert? Französische Barockmusik in Amsterdam. Wann kann ich damit schon einmal auf der Bühne stehen?
Die interessanteste Ausstellung? Lief ohne mich.
Der spannendste Theaterbesuch? Fand nicht statt.
Der schönste Ort? Ankara, im heißen August.
Das nötigste Gadget? Ein Rasierer für den Kopf, denn wenn ein Trimmer an seinem Grenzen kommt …
Die wichtigste Erkenntnis? Nur weil ein Plastikstift abbricht, muss man noch lange keine neue Waschmaschine kaufen. Da sind 15 Minuten Recherche und 30 Euro Material- und Versandkosten gut investiertes Kapital. Will sagen: Wenn „Tasten austauschen“ zählt, kann ich jetzt auch Waschmaschinen reparieren.
Die unwichtigste, aber witzige Erkenntnis? Bingen ist das Wolfsburg des Südens. Obwohl … eigentlich auch nicht. Hier vergessen die Züge nämlich anzuhalten, weil es so schön ist.
Das bedeutsamste Spiel? Jet Lag: The Game
Die meiste Zeit verbracht mit …? … dem Hund.
Die schönste Zeit verbracht mit …? … C.
Vorherrschendes Gefühl 2024? Schwerelosigkeit.
Zum ersten Mal getan? Bei einem Scratch-Event mitgemacht. Für alle, die es nicht kennen: Ihr verabredet euch zum Singen. Genauer: Es gibt ein Datum und eine Auswahl an Stücken. Ihr übt zuhause, trefft euch zum verabredeten Termin irgendwo und fügt das Ganze zusammen. Am Ende des Tages ist Auftritt. Nachdem ich schon seit Jahren am Scratch Leiden teilnehmen wollte, wo Händels „Messiah“ auf dem Programm steht – die Noten hab ich schon, nur nach Leiden hab ich es nie geschafft –, habe ich mich letztes Jahr zum Franse-Barok-Scratch der Stichting Organisatie Oude Muziek angemeldet, welches an einem Samstag im Februar in Amsterdam stattfand. Musikalisch hatte ich ein höheres Niveau erwartet, dafür wurde es menschlich schöner als gedacht – und dafür, dass er keine Ahnung von Chorleitung hatte, konnte Marc Mauillon uns ziemlich gut vermitteln, warum er uns wie singen haben wollte.
Nach langer Zeit wieder getan? Mit dem Nachtzug gefahren und auf einer Couch gesurft. Ich würde es jederzeit wieder tun, selbst wenn wieder spontan die Waggons ausgeknobelt werden.
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können? Diverse Wahlergebnisse, diverse Grundrechtseinschränkungen unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung, Feuerwerk in Hundeohrenreichweite.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Dass ein gewisser Flug eine gute Idee ist.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? Ein paar Teller.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? Eine Kappe. Womöglich bin ich ein „Jet Lag: The Game“-Fanboy.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? (Ich bin so schlecht darin, mir solche Dinge zu merken. Ich sollte sie aufschreiben.)
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? (Ich bin so schlecht darin, mir solche Dinge zu merken. Ich sollte sie aufschreiben.)
2024 war mit einem Wort? Nervenaufreibend.
Gute Vorsätze für 2025? Auto fahren lernen.
Foto: Jim Choate – CC-BY-NC 2.0 – flickr.com
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