Detailaufnahme des Deckels des Grabmals von Edgitha, Königin des Ostfrankenreichs und Gemahlin von Otto dem Großen, mit Fokus auf den Kopf und den Baldachin

Kathedralen-Hopping oder Eine Radtour will geplant sein

Wer mich kennt, weiß, wel­che Fas­zi­na­ti­on die Kir­chen der Gotik auf mich aus­üben. Auch wenn ich selbst kein Mit­glied einer Glau­bens­ge­mein­schaft bin, kom­me ich nicht umhin, die archi­tek­to­ni­sche und künst­le­ri­sche Leis­tung der Men­schen des 12. bis 14. Jahr­hun­derts zu anzu­er­ken­nen. Viel mehr noch: Was damals geleis­tet wur­de ohne die Hilfs­mit­tel, die wir heut­zu­ta­ge haben, ver­setzt mich jedes Mal aufs Neue ins Stau­nen. Inso­fern ließ es mich nicht kalt, als es im letz­ten Jahr zum Brand in der Kathe­dra­le Not­re-Dame in Paris kam und ich beschloss für mich, mei­ne vage Idee, mal die gro­ßen Kir­chen der Gotik abzu­klap­pen, nicht län­ger zu ver­schie­ben. Eigent­lich woll­te ich schon im Som­mer 2019 auf­bre­chen, aber dann sah ich mei­nen Urlaubs­plan, durch­such­te ich das Inter­net nach Mög­lich­kei­ten der Fahr­rad­mit­nah­me im Zug in Frank­reich (so ein Urlaub ist halt nicht end­los lang, da muss man­ches halt beschleu­nigt wer­den) und warf einen kri­ti­schen Blick auf die küm­mer­li­chen Res­te mei­nes Schul-Fran­zö­sisch und ver­tag­te das gan­ze Unter­fan­gen. Jetzt also will ich es erneut ange­hen, mit mehr Zeit und mehr Fran­zö­sisch. An den Sprach­kennt­nis­sen bin ich schon dran, wenn auch nur mit Duo­lin­go. Was soll also schon schief gehen?

Es ist ja nicht so, als wäre das Wild­cam­pen ver­bo­ten. Es ist ja nicht so, als wäre eine Viel­zahl der Cam­ping­plät­ze städ­tisch betreut und ledig­lich per Tele­fon zu errei­chen. Es ist ja nicht so, als gäbe es zu vie­le goti­sche Kathe­dra­len für drei Wochen Urlaub. Und es ist auch nicht so, als rie­te selbst das Rad­rei­se-Wiki von Rad­rei­sen mit der Bahn in bzw. nach Frank­reich ab.

Die SNCF hat kei­nen Bock mehr auf Rad­fah­rer, spe­zi­ell nicht aus dem deut­schen Sprach­raum. Es gibt kei­ne rea­lis­ti­sche Mög­lich­keit mehr, sein Fahr­rad im Zug nach Frank­reich mit­zu­neh­men. Nehmt den Flie­ger oder fahrt anders­wo hin.

Radreise-Wiki.de

Wha­te­ver. Muss ich eben ander­wei­tig dafür sor­gen, dass das klappt – und das beginnt bei der Rou­ten­pla­nung. Dank Komoot klingt das gan­ze Unter­fan­gen dann sogar fast schon mach­bar, kann ich doch mitt­ler­wei­le die Tour pla­nen und dann die gan­ze Stre­cke direkt in Tages­etap­pen zer­le­gen, die ich auch noch anpas­sen kann unter Berück­sich­ti­gung der Stre­cke für den fol­gen­den Tag. Gut, das Sys­tem hat noch immer sei­ne Tücken, aber die­ser Auto­ma­tis­mus ist schon ganz nett.

Eine von Bäumen gesäumte gerade Straße. An ihrem rechten Rand steht auf zwei Pfählen ein rechteckiges Schild. Oben ist ein blaues Quadrat mit einem Kreis aus 12 gelben Sternen, darin befindet sich das Wort „Frankreich“. Darunter steht auf weißen Grund in schwarzer Schrift die Aussage „1000 m“.

Jetzt hab ich also rund 1600 Kilo­me­ter auf 18 Tage ver­teilt. Ein Anfang wäre gemacht. Im nächs­ten Schritt geht es dann an die Fein­pla­nung der Etap­pen – und wenn das erle­digt ist, dann schaue ich mal, was ich so an Gepäck neh­men will. Zu viel kann es näm­lich nicht sein. Die Kame­ra muss aber trotz­dem mit, so wie Ada und Francesca.

PS: Viel­leicht soll­te ich so lang­sam mal Urlaub ein­rei­chen. Sonst schei­te­re ich am Ende noch vor dem ers­ten Meter.

PPS: Der Start­ort ist schon hin­fäl­lig. Was soll’s.

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