Der Tod nimmt sich die Zeit, die er braucht. Selbst wenn das Leben um ihn herum weiterging, ließ er mich innehalten. Was auch immer ich an Planung für die nächsten Tage gehabt hätte, mit einem Mal war sie egal. (Heute weiß ich nicht einmal mehr, was meine Pläne gewesen wären.) Die Beisetzung war wichtiger und dass ganze Dorf (bzw. der Teil, der meine Großmutter noch persönlich gekannt hatte) dann kam, war sehr schön zu sehen.
Was wollte ich nun mit dem so unverhofft verlaufenden Urlaub noch machen? Alle großen Ideen hätten mehr Zeit gebraucht als die wenigen Tage, die ich noch zur Verfügung hatte, also plante ich noch einen weiteren Tag bei meiner Family ein, und überführte mich und mein Rad zu diesem Zweck ins Saarland. Was sonst eine Sache von 45 Minuten mit dem Auto ist, wurde auf zwei Rädern zu einer tagesfüllenden Beschäftigung, die mir ganz neue Perspektiven auf Teile meiner Heimat verschuf. Warum ich aber von Otterberg über Katzweiler nach Weilerbach fuhr, ist mir unerklärlich. An der Freilichtbühne kann es nicht gelegen haben.
Immerhin kam ich so mal wieder am Jägersburger Weiher vorbei und konnte in einer Geschwindigkeit ins Saarland einfallen, in der ich selbst bei einem langen Bremsweg nicht erst in Frankreich angehalten hätte. Seltsam war die Stimmung aber dennoch. Darüber konnte auch strahlendster Sonnenschein nicht hinweg täuschen.
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