Straße bis zum Horizont

Überführungsetappe – #bikeknicking, Tag 4

Der Tod nimmt sich die Zeit, die er braucht. Selbst wenn das Leben um ihn her­um wei­ter­ging, ließ er mich inne­hal­ten. Was auch immer ich an Pla­nung für die nächs­ten Tage gehabt hät­te, mit einem Mal war sie egal. (Heu­te weiß ich nicht ein­mal mehr, was mei­ne Plä­ne gewe­sen wären.) Die Bei­set­zung war wich­ti­ger und dass gan­ze Dorf (bzw. der Teil, der mei­ne Groß­mutter noch per­sön­lich gekannt hat­te) dann kam, war sehr schön zu sehen.

Was woll­te ich nun mit dem so unver­hofft ver­lau­fen­den Urlaub noch machen? Alle gro­ßen Ideen hät­ten mehr Zeit gebraucht als die weni­gen Tage, die ich noch zur Ver­fü­gung hat­te, also plan­te ich noch einen wei­te­ren Tag bei mei­ner Fami­ly ein, und über­führ­te mich und mein Rad zu die­sem Zweck ins Saar­land. Was sonst eine Sache von 45 Minu­ten mit dem Auto ist, wur­de auf zwei Rädern zu einer tages­fül­len­den Beschäf­ti­gung, die mir ganz neue Per­spek­ti­ven auf Tei­le mei­ner Hei­mat ver­schuf. War­um ich aber von Otter­berg über Katz­wei­ler nach Wei­ler­bach fuhr, ist mir uner­klär­lich. An der Frei­licht­büh­ne kann es nicht gele­gen haben.

Ein kleines Dorf am Fuße eines teils bewaldeten Hügels. Vor ihm und hinter ihm sind alle Felder schon gemäht, nur ein paar Bäume tragen noch ihre grünen Blätter.

Immer­hin kam ich so mal wie­der am Jägers­bur­ger Wei­her vor­bei und konn­te in einer Geschwin­dig­keit ins Saar­land ein­fal­len, in der ich selbst bei einem lan­gen Brems­weg nicht erst in Frank­reich ange­hal­ten hät­te. Selt­sam war die Stim­mung aber den­noch. Dar­über konn­te auch strah­lends­ter Son­nen­schein nicht hin­weg täuschen.

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