Auch der ungeplanteste Urlaub kann nicht ewig weitergehen. Genau genommen muss er irgendwann sogar enden. Warum macht er das also nicht mit Pauken und Trompeten? In meinem Fall tat er es – auch wenn die Pauken und Trompeten sich eher in Bindfäden materialisierten, die es zwischenzeitlich regnete. Dabei fing alles so gut an.

Vom Campingplatz bis Emmelshausen war es gerade weit genug, um warm zu werden, aber nicht zu weit zum Verhungern, und das Frühstück dort gab absolut keinen Grund zur Klage. War ich bislang auf dem Schinderhannes-Radweg unterwegs gewesen, musste ich ihn nun verlassen, da ab Emmelshausen wieder Gleise im Weg lagen. Die Bahn aber wollte ich nicht nehmen, weswegen ich mich zur Autobahn durchschlug. Um aber nicht ins Radio zu kommen, hielt ich mich dort angekommen allerdings an die Wege rechts und links der Autobahn. Die waren zwar bei weitem nicht so gut asphaltiert, aber das hätte ich auch gar nicht gewollt. Ist schon genug versiegelt. Irgendwann stieß ich dann wieder auf die Eisenbahn und folgte ihr so mehr oder weniger. Sie führte mich ins Mörderbachtal, welches für mich an der Himmelsleiter endete. Nur Minuten später war in Boppard. Zeit für einen Pause. Zeit für einen Umstieg auf die Seilbahn. Das Rad blieb im Tal, ich schwebte hinauf auf den Hirschkopf und genoss das Wetter und die Aussicht und ein kleines Mittagessen.

Eine Mahlzeit später ging es wieder hinab ins Tal. Mein Rad war noch da, der Rhein auch. Selbst die Sonne schien noch. Kurz vor Koblenz ging dann aber mal kurz die Welt unter. Nach zwanzig Minuten zeigte sich, dass sie noch immer stand und ich konnte trocken weiterfahren. Doch das sollte es dann auch sein. Eine Nacht noch verbrachte ich dort auf dem fürstlichen Campingplatz von Knaus. (Wobei es vor allem die Preise waren, die ihm dieses Attribut verliehen, auch wenn die Gegenleistung durchaus in Ordnung ging.) Am nächsten Morgen setzte ich mich in einen Zug nach Augsburg, um über das Wochenende noch einen Freund heimzusuchen.
Doch das ist eine andere Geschichte.
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