Schon wieder ist ein Jahr um. Auch wenn es viele andere, und vielleicht auch bessere Momente gäbe um innezuhalten, will ich doch dieses Altjahrsabend nutzen, um auf das abgelaufene Jahr zurückzublicken, ehe ich mich in das neue Jahr stürzen werde.
Wie 2020 wird, kann ich nicht sagen. Wie der Jahresrückblick wird, weiß ich aber recht gut … (… sagte er, bevor er tatsächlich schrieb, was ihr nun lesen könnt). Ich habe also den Rückblick von 2018 (siehe auch: 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012) wieder aus der Garage geholt, ihn gereinigt und gefettet und die alten Antworten durch neue ersetzt. In diesem Sinne: Abfahrt!
Mehr Kohle oder weniger? Ungefähr gleich wenig, so wie immer.
Mehr ausgegeben oder weniger? Ungefähr gleich viel, wenn auch für andere Sachen. (Not looking at you, gestohlenes Fahrrad.)
Mehr bewegt oder weniger? Definitiv mehr. Sagt jedenfalls Komoot.
Der schönste Moment? Dings
Das eindrücklichste berufliche Erlebnis? Für die einen ist „New Work“ nur ein Schlagwort, mit dem sich wunderbar Bingo spielen lässt. Nach dem, was ich im abgelaufenen Jahr davon aber bei der TASKOM mitbekommen habe, kann es alles werden, nur nicht das. Wobei: jetzt liegt es an uns.
Der hirnrissigste Plan? In weniger als einer Woche mit dem Rad aus der Pfalz ans Meer fahren zu wollen.
Die gefährlichste Unternehmung? Was das betrifft, was 2019 erstaunlich unspektakulär.
Der beste Sex? Jou.
Die teuerste Anschaffung? Ein Fahrrad.
Das leckerste Essen? Dings
Das beeindruckendste Buch? „De zomer hou je ook niet tegen“ (Deutsch: Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten) von Dimitri Verhulst. Wie der Erzähler hier seinem Sohn dessen Herkunft erzählt, in vielen kleinen Episoden, das mag ich so an Verhulst. Was ich nicht so mag, ist dass der behinderte Sohn des Erzählers nur Vehikel für die ganze Erzählung ist. Womit ich gekämpft habe: die Sprache. Aber ich arbeite an meinem Niederländisch, und für das Wissen um Belgizismen haben mir Serien wie „Beauséjour“ und auch sehr geholfen.
Der ergreifendste Film? „Zeit der Geheimnisse“. Netflix hat es zwar als dreiteilige Serie getarnt und der Titel ist auch eher so meh, aber die Erzählung selbst ist angenehm unkompliziert und ruhig gehalten. Zwischen Lachen und Weinen liegen teilweise nur Sekunden. Dieser kleine Ensemblefilm trifft genau mein Humorzentrum. Dass die Männer in der ganzen Geschichte nur Nebendarsteller sind, tut so gut (und es war so überfällig).
Die beste Musik? „Dopo lungo penare“ von Luigi Rossi, eine kleine Kantate über die Liebe. Aber wer schrieb zu den Zeiten nicht über Liebe, Leid und Tod?
Das schönste Konzert? Wenn mir auch sonst nix bleibt, habe ich zumindest noch die Tage Alter Musik in Herne, und auch dieses Jahr haben sie mich nicht enttäuscht – weder mit der Kirchenmusik rund um das Trienter Konzil (die Älteren werden sich an die Legende, das Pierluigi da Palestrina mit seiner Missa Papae Marcelli die Mehrstimmigkeit rettete, erinnern) noch mit italienischen Volksweisen, die spätabends vorgetragen wurden.
Die interessanteste Ausstellung? Hätte ich auch nur eine besucht, wüsste ich das.
Der spannendste Theaterbesuch? Auch der fand nicht statt.
Der schönste Ort? Wuppertal, Döppersberg, zur Weihnachtszeit.
Das nötigste Gadget? Meine Noise-Cancelling-Kopfhörer. Plötzlich wurden Bus und Bahn ganz leise.
Die wichtigste Erkenntnis? Dass es nix nützt, dass wir mehr sind, wenn wir das Maul nicht aufbekommen.
Die unwichtigste, aber witzige Erkenntnis? Alkohol ist keine Lösung, aber Amaretto-Apfelsaft ist halt deutlich akzeptierter als Noise-Cancelling-Kopfhörer beim Weihnachtsessen.
Das bedeutsamste Spiel? Phase 10 – das Mensch-Ärgere-Dich-Nicht unter den Kartenspielen.
Die meiste Zeit verbracht mit …? … der Arbeit
Die schönste Zeit verbracht mit …? … C.
Vorherrschendes Gefühl 2019? Entsetzte Erstarrung.
Zum ersten Mal getan? Um mehr Gehalt bitten.
Nach langer Zeit wieder getan? Twittern und bloggen.
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können? „Das wird man ja wohl noch einmal sagen dürfen!“, „Stell dich nicht so an!“ und „Das hat mir auch nicht geschadet.“
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Dass Aufgeben manchmal keine Lösung ist.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? Gemeinsame Zeit.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? Gemeinsame Zeit.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? (Ich bin so schlecht darin, mir solche Dinge zu merken. Ich sollte sie aufschreiben.)
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? (Ich bin so schlecht darin, mir solche Dinge zu merken. Ich sollte sie aufschreiben.)
2019 war mit einem Wort? Verbesserungswürdig.
Gute Vorsätze für 2020? Maul aufreißen und Geld sparen.
Foto: Johannes Dnaliew – CC-BY – flickr.com
Pingback: Das war das Jahr, das war: 2020 | #reiseknick
Pingback: Das war das Jahr, das war: 2018 | #reiseknick
Pingback: Das war das Jahr, das war: 2021 | #reiseknick